VfL 05 Hohenstein/Ernstthal ist Deutscher Futsal-Meister

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Die Meister-Schale
Die Meister-Schale

Am Ende lachten die Sachsen über den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Nach aufregenden 50 Minuten inklusive Verlängerung stand der 6:5-Erfolg in den Geschichtsbüchern fest und Spieler und Zuschauer waren völlig außer sich vor Freude.

Dabei hatte es für die Gäste aus Köln hervorragend begonnen. Als nach 3:30 Minuten der Trainer Petr Schatalin von Hohenstein-Ernstthal die Timeout-Karte abgab, war soeben das 0:2 gefallen und es sah nach einer schweren Klatsche aus. Die Rheinländer um Nationalspieler Timo Heinze gingen durch Alberto Scalera bereits nach 1:45 Minuten in Führung und Nationalspieler Niclas Hoffmans erhöhte nach perfektem Umschaltspiel auf 2:0.

Die 1027 Zuschauer in der BallsportArena Dresden sahen von Beginn an eine intensiv geführte Partie, in der beide Mannschaften schnell nach vorne spielten und den Abschluss suchten.

3:1 durch Jilo Hirosawa, Panthers Köln
3:1 durch Jilo Hirosawa, Panthers Köln

Der Nationalspieler Christopher Wittig verkürzte in Halbzeit eins dann auf 1:2, doch postwendend stellte Jilo Hirosawa den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Danach egalisierten sich beide Mannschaften lange und so fiel auch kein weiteres Tor mehr vor der Halbzeit.

 

Der VfL riss die Partie nach der Pause an sich. Kölns Michel Schnitzerling sah nach einer Notbremse völlig zurecht die Rote Karte (23.), den anschließenden Freistoß verwandelte Gabriel Oliveira (24.) zum 2:3. Doch die Panthers fanden erneut eine Antwort: Marvin Buß (26.) und erneut Hirosawa (28.) nach toller Vorarbeit von Christoph Rüschenpöhler bauten die Kölner Führung auf 5:2 aus.

Sehr gute Schiedsrichter-Leistung: A. Link; S. Eichler, M. Schierbaum, O. Amarkhel
Sehr gute Schiedsrichter-Leistung: A. Link; S. Eichler, M. Schierbaum, O. Amarkhel

In den verbleibenden neun Minuten setzte Hohenstein-Coach Petr Schatalin alles auf eine Karte und spielte mit „Flying Goalkeeper“. Das erhöhte Risiko zahlte sich aus: In Überzahl brachten Juri Melnyk (31.) und Oliveira (33.) den VfL zurück ins Spiel, ehe erneut Melnyk in der 35. Minute gar zum Ausgleich traf und das Spiel damit in die Verlängerung rettete. Nach einer Abtastphase im ersten Durchgang der Verlängerung riskierte der VfL erneut ein Überzahlspiel und überraschte damit alle einschließlich der Kölner, in dem schließlich Michal Salak seine starke Leistung krönte und 2:30 Minuten vor dem Ende zum Sieg traf. Somit fielen vier Tore mit Hilfe des Flying Goalkeepers, was beim Stand von 5:5 ja auch ein erhöhtes Risiko bedeutete.

Hohenstein-Ernstthal krönt seine herausragende Saison in diesem Jahr also mit der Deutschen Meisterschaft, die in der kommenden Saison zur Teilnahme am internationalen UEFA Futsal Cup berechtigt.

„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass das grade hier so passiert ist“, sagte VfL-Kapitän Christopher Wittig nach dem Abpfiff. „Wir haben hart gekämpft und uns zurück gekämpft und sind belohnt worden. Wir haben immer an den Sieg geglaubt und nach dem Rückstand nochmal alles in die Waagschale geworfen.“ Kölns Trainer Daniel Gerlach sagte: „Das fühlt sich jetzt erstmal unangenehm an, doch auch der zweite Platz ist ein Erfolg für uns.“

Und dass das so ist, hat Hohenstein-Ernstthal nach der Final-Niederlage im letzten Jahr eindrucksvoll bewiesen.

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