DFB-FUTSAL: Loosveld setzt gegen Tschechien auf Erfahrung
Futsal-Nationaltrainer Marcel Loosveld hat den Kader für die beiden nächsten Futsal-Länderspiele gegen die Tschechische Republik am 3. Dezember (ab 19 Uhr, im Livestream auf www.fotbal.cz) in Pilsen und am 5. Dezember (ab 18.30 Uhr, im Livestream auf MDR.de) in Dresden nominiert. Unter den 16 Spielern befindet sich mit dem Torhüter Jean-Michel Göde (FC Rot-Weiss Neuenhagen) nur ein Debütant. Loosveld setzt gegen den östlichen Nachbarn auf Erfahrung: „Ich greife weiter auf die Spieler zurück, die in den letzten Lehrgängen und Länderspielen eine Entwicklung gezeigt haben. Für die neuen kommt ein Länderspiel noch zu früh.“
Zur Vorbereitung auf die beiden Spiele befand sich die Futsal-Nationalmannschaft vom 19. bis 22. November im Trainingslager in Duisburg Wedau. Dort wurde vor allem an der defensiven Ordnung gearbeitet, um gegen die offensivstarken Tschechen zu bestehen. „Tschechien ist ein sehr starker Gegner der mit viel Bewegung und hohem Tempo spielt. Wir müssen dagegen eine gute Organisation in der Defensive zeigen und mit dem Ball ruhig unser Spiel aufziehen“, so Loosveld.
Loosveld: „Müssen uns bei Standards in der Defensive verbessern“
Gute Ansätze dafür hatte der Futsal-Nationaltrainer bei den letzten Auftritten bereits gesehen. „Wir müssen bei unserer Leistung an die zweite Hälfte im Slowenien-Spiel anknüpfen und uns besonders bei Standardsituationen in der Defensive verbessern. Nur so können wir auf europäischem Niveau bestehen.“
Verzichten muss Marcel Loosveld in Zukunft auf seinen Co-Trainer Wendelin Kemper, der ein Referendariat begonnen hat, das ihn zeitlich stark einbindet. „Wir danken Wendelin für seine hervorragende Arbeit, durch die er geholfen hat, die Futsal-Nationalmannschaft mit aufzubauen“ sagt Loosveld: „Für seine kommenden Aufgaben wünschen wir ihm alles Gute.“
Futsal-Nationaltrainer Marcel Loosveld erklärt im DFB-Interview mit dfb.de-Redakteur Peter Scheffler, welche Fortschritte sein Team gemacht hat, wie er perspektivisch neue Spieler einbauen will und wie wichtig es ist, dass die BallsportArena ausverkauft ist.
DFB.de: Herr Loosveld, Sie haben sich kürzlich mit einem Kurztrainingslager in Duisburg-Wedau auf die beiden kommenden Länderspiele vorbereitet. Ist Ihr Team bereit für die Tschechische Republik?
Marcel Loosveld: Ich bin sehr zufrieden mit dem Trainingslager. Wir haben viel und hart gearbeitet, um unsere Spielidee weiter zu verfeinern. Neben den Trainingseinheiten haben wir auch zwei Testspiele gegen niederländische Vereinsmannschaften absolviert, um den Ernstfall zu proben und einiges auszuprobieren. Wir haben dabei auch einige neue, interessante Spieler getestet.
DFB.de: Trotzdem haben Sie mit Torhüter Jean-Michel Göde nur einen Debütanten nominiert.
Loosveld: Ich habe das Gefühl, dass für die neuen Spieler ein Länderspiel noch zu früh kommt. Mit der restlichen Gruppe arbeite ich jetzt seit rund einem halben Jahr zusammen. Sie haben unsere Idee schon verinnerlicht. Aber ich habe bei den neuen Jungs interessante Ansätze und Potenzial gesehen. Wenn wir mehr Zeit miteinander verbringen und sie die Automatismen lernen, können sie in den Kader aufrücken und ihn bereichern. In diesem Zusammenhang bin ich auch auf die Landesauswahl-Turniere Anfang Januar gespannt, denn wir müssen unseren Kader für die Zukunft ein bisschen breiter aufstellen.
DFB.de: Worauf achten Sie bei einem Spieler?
Loosveld: Natürlich auf seine fußballerischen Fähigkeiten. Aber auch darauf, ob er ein Rechts- oder Linksfuß ist, welche Position er spielt oder welches Alter er hat. Jüngeren Spielern können wir bei der Nationalmannschaft vor allem im futsalspezifischen Bereich noch viel beibringen.
DFB.de: Worauf legen Sie bei den Spielen gegen die Tschechische Republik besonders wert, was wollen Sie von Ihrem Team sehen?
Loosveld: Wir hatten Phasen in unseren letzten Spielen, in denen wir mit guten Teams schon mithalten können. Das haben wir auch gegen Slowenien gesehen, da war das Spiel mit Ball schon ganz ansehnlich. Nun müssen wir das Spiel ohne Ball verbessern. Dazu gehören Handlungsschnelligkeit, Handlungsqualität, gemeinsames Angreifen, Verteidigen und viel Kommunikation. Gegen Topteams tun sich die Spieler da noch schwer. Und wenn man mit sich selbst beschäftigt ist, kann man seinen Nebenmann schlecht mitcoachen.
DFB.de: Mit der Tschechischen Republik haben Sie sich erneut einen starken Gegner ausgesucht.
Loosveld: Das machen wir ganz bewusst. Kurzfristig steht bei uns nicht das Ergebnis im Vordergrund, sondern der Lerneffekt. Wir wollen uns mit guten Teams messen, um zu lernen und zu erkennen, wo wir noch Nachholbedarf haben.
DFB.de: Das Spiel in Dresden ist mit 2500 Zuschauern ausverkauft. Wie wichtig ist es gerade für eine unerfahrene Mannschaft wie Ihre, eine gute Stimmung und Unterstützung in der Halle zu haben?
Loosveld: Sehr wichtig, das weiß ich noch aus meiner eigenen Spielerkarriere. Wenn eine gute Stimmung in der Halle herrscht, kann das eine Mannschaft zusätzlich pushen. Wir sind froh, dass unser Spiel so gut in Dresden angenommen wird und die Menschen uns unterstützen wollen.